- Herkunft: Der genaue Ursprung des Kékfrankos ist noch unbekannt, liegt aber höchstwahrscheinlich im Gebiet der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. Es handelt sich um eine Sorte, die erstmals 1890 in Ungarn erwähnt wurde.
- Anbaugebiet: Kékfrankos ist die mit Abstand am häufigsten angebaute Rebsorte Ungarns. Sie wird fast überall in Ungarn angebaut und ist eine landesweite Sorte. Die Gesamtrebfläche in Ungarn betrug im Jahr 2019 8011 ha.
- Klima: Sie passt sich gut an das Klima des Karpatenbeckens an, bevorzugt das kontinentale Klima, die Anpflanzungen liegen im gemäßigten (Szekszárd) bis kühleren (Eger, Sopron) kontinentalen Klima.
- Bevorzugung des Bodens: Gute Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Bodentypen. Die Weinberge sind über das ganze Land verteilt und liegen auf vielseitigen Böden wie Sand (Kunság), Mergel, Ton, Kalkstein (Eger) und auf Gneis (Sopron).
- Weinbauliche Merkmale: Die Winzer arbeiten gerne mit Kékfrankos, weil er eine kräftige Sorte ist, früh austreibt und mittelspät reift. Anfälligkeit für Echten Mehltau und Falschen Mehltau.
- Struktur: Es handelt sich um einen Wein mit mittlerer Struktur, knackig-hoher Säure, mittlerem (seidigem) Tannin und Körper und mittlerer Geschmacksintensität.
- Geschmackscharakteristik: Sauerkirsche, Kirsche, rote Johannisbeere, Himbeere, rosa Pfeffer, einige Kräuternoten, und meistens einige Noten von Tabak, Kaffee und süßen Gewürzen aufgrund der Eiche.
- Reifung & Weinstile: Der traditionelle ungarische Kékfrankos wird 6 bis 12 Monate lang im Eichenfass gereift. Im Allgemeinen ist die Verwendung von Eichenholz in den südlichen Regionen wie Szekszárd und Villány bedeutender als in den nordwestlichen Regionen, wie Sopron. Kékfrankos spielt eine besonders wichtige Rolle in der historischen, regionalen Mischung von Bikavér (Stierblut) in den Regionen Eger und Szekszárd. Auch bei den ungarischen Roséweinen ist der Kékfrankos die bei weitem wichtigste Rebsorte.
- Alterungspotenzial: Der frische, weniger eichenhaltige Wein sollte innerhalb von 2 Jahren getrunken werden, während der Wein mit mehr Eichenholzausbau bis zu 5-6 Jahre
gelagertwerden kann. - Marktstellung und Potenzial: Im Inland eine sehr bekannte Sorte, sowohl als sortenreiner Rotwein, als Bull’s Blood oder als lokaler Rosé. Beliebt in Mittelosteuropa, mit gutem internationalem Potenzial in der Marktkategorie der Rotweine mit mittlerer Struktur und autochthonen Rebsorten.
(Auf dem abgebildeten Foto: Kékfrankos und Portugieser-Plantage – Quelle: Shutterstock.com)
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