Roséweine werden in der Regel aus schwarzen Trauben hergestellt, obwohl es auch einige weiße Sorten wie Pinot Gris gibt. Um einen hochwertigen Rosé zu erzeugen, werden die Trauben früher geerntet als bei schwarzen Trauben üblich, was zu einem leichteren Wein mit höherem Säuregehalt führt. Die Trauben kommen nur sehr kurz mit dem gärenden Most in Kontakt, etwa 2-3 Stunden. Die Gärungszeit und -temperatur ähnelt eher dem Verfahren der Weißweinherstellung als dem der Rotweinherstellung. Während dieser sehr begrenzten Gärungszeit kann sich neben den primären Fruchtaromen nur eine sehr helle Farbe entwickeln, während der Wein nur sehr wenig bis gar kein Tannin enthält. Die Farbe des hiesigen Roséweins kann von einem leichten Violett oder bläulichen Rosa bis hin zu mäßig intensiven Lachs- oder Orangetönen reichen. Dies hängt zum einen von der Rebsorte ab, aus der der Wein hergestellt wird, und zum anderen von den Eigenschaften des Terroirs und der Art der Weinbereitung.
Siller-Wein ist eine ungarische Spezialität, die einen etwas längeren Hautkontakt, eine tiefere Farbe und etwas kräftigere Tannine aufweist. Ein gutes Beispiel für diesen Stil ist die lokale Marke Fuxli aus dem Weinanbaugebiet Szekszárd, die von den örtlichen Erzeugern in der Regel als sehr leichter “Rotwein” beschrieben wird. Siller wird häufig zu leichten Gerichten, Vorspeisen oder Aufschnitt aus der Region gereicht.
Struktur und Aromakomponenten
Ungarische Roséweine haben einen mittleren bis hohen Säuregehalt, sind leicht zu trinken, spritzig, mit wenig Tanninen, leichtem Körper und intensiven Aromen von knackigen roten Beeren (wie Erdbeere, Himbeere). Manche haben Noten von schwarzen Johannisbeeren und Gewürzen, andere von roten und roséfarbenen Blumen (Rosenblüten), die lange anhalten und manchmal einen spritzigen Abgang haben.
Die wichtigsten Rosé-Rebsorten Ungarns
Der Kékfrankos ist der König der ungarischen Roséweine, da der Großteil der Produktion auf dieser Sorte basiert. Andere häufig verwendete schwarze Rebsorten sind Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Syrah, Kadarka, Zweigelt, Pinot Noir und Portugeiser. Auf dem Markt sind sowohl sortenreine als auch verschnittene Roséweine zu finden.
Die wichtigsten Rosenanbaugebiete Ungarns
Sopron liegt in der Region Felső-Pannon im Nordwesten Ungarns. Balatonboglár liegt in der Weinregion Balaton, am Südufer des Sees. Szekszárd und Villány sind ebenfalls wichtige Bezirke, beide liegen in der Weinregion Pannon im Süden. Auch Eger und der Mátra-Berg sind bedeutende Rosé-Erzeuger. Diese beiden Bezirke sind Teil der Weinregion Oberungarn im Nordosten des Landes. Roséweine werden in allen vier Ecken Ungarns angebaut, da sich die Rosétrauben gut an die verschiedenen Bodentypen anpassen, wie z. B. vulkanische Böden, Kalkstein, Lehm, Löss, Lehm, brauner Waldboden, Schwemmland und viele Mikro- oder Mezo-Klimabedingungen.
Alterungspotenzial
Roséweine werden nicht in Eichenholz gelagert, sondern in der Regel in Edelstahltanks hergestellt, wodurch ihre Frische und Fruchtigkeit erhalten bleibt. Daher haben diese Weine ein Alterungspotenzial von höchstens 1 bis 2 Jahren.
Marktposition und Potenzial
In Ungarn gibt es viele gute Beispiele für Roséweine, da es dank der Schorle-Kultur traditionell ein Land ist, in dem Rosé getrunken wird. Als Exportprodukt haben die ungarischen Roséweine eine große Konkurrenz.
(Auf dem abgebildeten Foto: Roséweine auf Vinotek.hu)
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